Negroni-Wissen

Was ist ein Negroni?

Negroni … geliebt, verachtet, verehrt, vergessen – aber zum Glück wiederentdeckt. Ein zeitloser, klassischer italienischer Cocktail der – zu Recht – seit einigen Jahren eine Renaissance erlebt. Negroni zu mischen ist grundsätzlich nicht kompliziert – gesetzt den Fall man hat die 3 Grundzutaten im Haus. Wir haben hier ein paar Dinge über die Entstehung des Negroni zusammengetragen. Fakten? Alternative Fakten? Wie auch immer – jedenfalls stößt man auf einige interessante und unterhaltsame Geschichten, wenn man versucht etwas über den leckeren Drink herauszufinden.  

Seiteninhalt

Warum heißt der Negroni

eigentlich Negroni?


Negroni ist ein Familienname. Es gibt mehrere Personen, auf die bei der Geschichte um die Entstehung des Negroni Bezug genommen wird. Eine rankt sich um den französischen General Pascal-Olivier de Negroni de Cardi – seines Zeichens Comte, also Graf - und somit auch Comte de Negroni genannt. Laut Wikipedia soll er den Cocktail bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden haben – vor der Erfindung des Campari, was wiederum ein Kernelement des Ur-Negroni ist. Die andere Erzählung sagt, er hat ihn 1914 erfunden – ein Jahr nach seinem Tod. Deshalb erscheint ein anderer Name glaubwürdiger zu sein, nämlich der des Grafen Camillo Negroni. Dieser war ein Lebemann – nicht immer mit dem besten Ruf. Er lebte eine Zeit lang in den USA, züchtete Rinder, liebte Saloons und Rodeo. Nach Jahrzehnten des Lebens in Nordamerika kehrte er schließlich nach Europa zurück. Und dort sorgte er für die Erfindung des Negroni.

Wie ist der Negroni entstanden?

Besagter Graf Camillo Negroni hatte einen Lieblingsplatz – eine kleine Bar im Herzen der Stadt Florenz. Dort im Caffè Casoni war er Stammgast und genoss stets seinen geliebten Americano. Ursprünglich als Mito bekannt (Bitter aus Milano und Wermut aus Torino), wurde der beliebte Drink schnell zum Americano, denn den vermehrt amerikanischen Besuchern in Italien war der Mito zu schwer. Also gab man zum Gemisch aus Wermut und Bitter noch Soda hinzu und benannte das Ganze gleich nach den amerikanischen Besuchern: Americano. Wer bei James Bond im Film „Casino Royal“ gut aufgepasst hat, hat den Namen des Drinks auch schon einmal gehört.


Eines Tages um das Jahr 1920 herum stand dem Grafen der Sinn nach etwas Stärkerem – wer weiß was ihm an diesem Tag über die Leber gelaufen ist. Jedenfalls bat er den Barkeeper seinen Americano etwas aufzumotzen. Dieser ersetzte das Soda durch Gin – schon war die Urform des Negroni erfunden. Allerdings war der Graf Negroni wohl einer der Wenigen, der den Drink zu dieser Zeit schätzte. Einige Quellen sagen, es dauerte bis in die 30er des 20. Jahrhunderts bis der Negroni populär wurde. Trinkfreudige Amerikaner entflohen der noch in den USA anhaltenden Prohibition nach Kuba und stillten dort ihren Durst mit allerhand alkoholischen Getränken, unter anderem eben mit Negroni. Andere sagen, der Negroni wurde erst in den 50ern wiederentdeckt und populär.

Woraus besteht ein Negroni?

Die drei Grundzutaten für den Negroni sind recht simpel: Gin, Wermut und Bitter. Diese mischt man üblicherweise zu je 1/3, gibt eine Orangenscheibe oder -zeste hinzu und fertig ist der leckere Drink. Schauen wir uns doch die Geschichte dieser Zutaten einmal etwas genauer an.


Zunächst der Gin. In Amtssprache ist er so definiert: „Gin ist eine Spirituose mit Wacholder, die durch Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs mit Wacholderbeeren hergestellt wird.“ So weit, so gut – Wacholder ist also die Basis. Richtig interessant wird ein Gin aber ja erst durch die zugesetzten Botanicals, also einer schier unendlichen Vielfalt von Samen, Kräutern, Gewürzen, Wurzeln, Früchten oder Beeren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt sogar einen Gin aus Blutwurst, Sauerkraut und Schinken. Der kommt aus Köln 😀. Es gibt viele Arten des Gins, z.B. den London Dry Gin. Hier werden alle Inhaltsstoffe bereits bei der ersten Destillation verwendet und danach darf nichts mehr hinzugefügt werden. Man unterscheidet weiterhin Pink Gin (der Name sagt wohl alles) oder auch einen Navy Strength Gin. Letzterer ballert mal richtig, denn der Alkoholgehalt muss bei mindestens 57% liegen.

 

Was die Namensherkunft des Gins angeht, findet man im Netz zahlreiche Geschichtchen. Plausibel klingt die Version, dass der niederländische Vorläufer des Gins, der Genever, seinen Teil zum Namen beigetragen hat. Dieser wiederum leitet sich vom französischen Wort für Wacholder ab – Genièvre. Es gibt sogar Leute, die behaupten, dass Destillate aus Wacholder nicht als erstes in Holland, sondern von Mönchen in Italien hergestellt wurden. Wacholder war in arabischen Ländern ein weit verbreitetes Heilmittel, welches über aufkommende Handelsrouten auch nach Europa kam. Und die Mönche hatten sich schon mit dem Destillieren von Heilpflanzen beschäftigt, um daraus Essenzen herzustellen.

 

Guten Gin trinkt man pur - er ist aber auch Bestandteil vieler Cocktails. Die wohl bekannteste Darreichungsform ist sicherlich der Longdrink Gin und Tonic. Den haben wir den einfallsreichen englischen Offizieren in der damaligen indischen Kolonie zu verdanken. Dort trank man Chinin, was gegen Malaria helfen sollte. Es schmeckte jedoch recht bitter, also gaben die Offiziere Limetten, Wasser und Zucker hinzu. So ward das Tonic Water erfunden. Und damit es nicht so langweilig schmeckte fügten die Engländer Gin hinzu. Graf Negroni würde wohl denken: „Great minds think alike.“ Oder als Italiener wohl eher: „Due grandi menti si incontrano.“ 🤌


Zweiter Bestandteil des Negroni ist: Wermut, oder auch Vermouth genannt. Der aromatisierte Kräuterwein, dessen Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, wird – leider aus meiner Sicht – nur selten pur getrunken. Aber auch der Wermut findet so langsam wieder seine Fans, um pur getrunken zu werden, denn es gibt mittlerweile auch ziemlich viele, sehr gut zu trinkende Tröpfchen. Es gibt ihn in Weiß, in Rosé und Rot. Als die größten herstellenden Länder gelten Frankreich und Italien. Auch in Deutschland haben sich zahlreiche Liebhaber dem Wermut verschrieben – quer durch die Republik. Die Geschmacksrichtungen bieten ein breites Spektrum von süß bis trocken.

 

Letztlich ist Wermut ein mit Kräutern und Gewürzen aromatisierter, aufgespritteter Wein. Hört sich jetzt erstmal sehr technisch an. Die Hauptzutat ist Wein, nämlich mindestens 75%. Und das allein zeigt schon, dass es sehr auf die Qualität des verwendeten Weines ankommt. Der Rest kommt aus einem Destillat, in welchem das Wermutkraut, Kräuter, Gewürze und Früchte mazeriert werden. Und am Ende eben, nach Gusto des Winzers oder Brenners, wird Zucker hinzugesetzt. Oder auch nicht.

 

Wermut ist eigentlich ein klassischer Aperitif, weil er so schön appetitanregend sein soll. Er wird auch in vielen Cocktails verwendet, so wie in unserem geliebten Negroni. Wermut dient auch als Basis für den berühmt, berüchtigten Absinth (oder: Absinthe), einer Spirituose, die dazu noch aus Anis und Fenchel besteht. Der Alkoholgehalt geht hier erst bei geschmeidigen 45% los. Berühmt, weil Absinth im 18. Jahrhundert zunächst als Heilmittel hergestellt wurde. Berüchtigt, weil er, nicht zuletzt aufgrund seines damals hohen Thujone-Anteils, gerne als Rauschmittel genutzt wurde. Man sagt ihm viele Fans nach, z.B. Ernest Hemingway, Paul Gaugin oder auch Vincent van Gogh. Ob dieser sich ein Stück seines Ohres im Absinth-Rausch abgetrennt hat, wurde nie wirklich bestätigt.




Kommen wir zum letzten Bestandteil des Negroni, den Bitter. Die meisten zucken schon zurück, wenn man das Wort Bitter nur erwähnt. Bitter, oder Bitterspirituose, ist in der Regel nichts, was man pur trinkt. Klar, man trinkt Magenbitter, aber die gehören eigentlich nicht die Riege der Bitter gemäß EU-Reglement.

 

Bitter werden meist als Zutat zu Cocktails hinzugegeben. Was sind denn nun bekannte Bitter? Ich nenne mal ein paar Marken, dann wird es sicherlich klarer. Campari, ist sicherlich der Klassiker. Oder Aperol, Ramazotti. Mein Lieblingsbitter ist der dänische Gammel Dansk, der einst von den Danske Spritfabrikker hergestellt wurde (der Autor schmeißt sich gerade weg vor Lachen ob des Namens 🤣). Viel mehr ist über die Spirituose auch schon nicht zu sagen. Vielleicht noch, dass hier durch die Zugabe von Kräutern, Zitrusfrüchten, Beeren oder Anis eine größere Vielfalt herrscht, als mancher denkt.

Wie trinkt man einen Negroni?

Ganz klassisch trinkt man einen Negroni, indem man einen schönen Tumbler hernimmt.

Darin gibt man einen Eiswürfel, möglichst groß, damit er nicht so schnell schmilzt.

Über den Eiswürfel gießt man den Negroni ins Glas.

Das Ganze wird noch mit einer Orangenscheibe garniert - fertig ist der Trinkgenuss.

Übrigens: anstatt einer Orangenscheibe kann man auch eine Zeste hernehmen. Im Falle des Giesinger Negroni empfehlen wir eine Zitronenscheibe oder -zeste, da dieser bereits von sich aus einen fruchtigen Geschmack und eine leichte Zitrusnote aufweist.

Wann trinkt man einen Negroni?


Ein Negroni ist, klassisch gesehen, ein Aperitif. Oder Apero, wie die Schweizer sagen. Das Wesen eines Aperitifs ist es den Appetit anzuregen und so auf die bald einzunehmende Mahlzeit vorzubereiten. Zudem verkürzt das Einnehmen des Aperos schmachtenden Gästen die Wartezeit, bis es endlich etwas zu essen gibt. Einen Negroni kann man aber auch wunderbar als Drink zwischendurch geniessen, auf der Terrasse zum Beispiel, oder mit guten Freunden beim Plausch. Negroni passt auch gut zu einer schönen Zigarre.   

 

Wer es etwas deftiger mag, greift zu unserem Negroni di Namibia. Der ist kräftiger, würziger - und hat auch verglichen zum Negroni di Monaco oder Giesinger Negroni einen höheren Alkoholgehalt. Whiskytumbler, Eis und eine Organgenscheibe machen den Negroni di Namibia zu einem schönen Begleiter für alle Schmoker. Aber natürlich auch für alle die einen Schluck Negroni nach dem Essen zu sich nehmen möchten.

Was kann man mit Negroni alles so machen - ausser trinken?

Orsen Welles soll dem Negroni sehr zugeneigt gewesen sein. Er soll auch den Ausspruch geprägt haben: „Der Bitter ist gut für die Leber, der Gin schadet ihr. Insgesamt gleicht es sich also aus.“ So weit wollen wir nicht gehen, denn so sehr wir Negroni lieben, es ist und bleibt ein alkoholisches Getränk. Wir wollen uns aber zum Beispiel einige Fragen stellen, auf die man vielleicht nicht so direkt kommt. Was hat Negroni mit Steak zu tun? Negroni zum Frühstück? Geht nicht? Geht wohl! Und schmeckt :-) Dies und mehr in der nachfolgenden Rubrik.

Wie passt Negroni zu einem gegrillten Steak?

Zutaten_Negroni_di_Namibia_Steak_Rub
Negroni_di_Namibia_Steak_Rub
Steak_mit_Negroni_Rub

Mit Negroni kann man ein leckeres Steak-Rub herstellen. Wir haben uns dafür für unseren Negroni di Namibia entschieden. Er ist auch aufgrund des höheren Alkoholgehaltes kräftiger als zum Beispiel der Negroni di Monaco. Die Zutaten dafür hat sicherlich eh jeder im Haus - den Negroni bekommt Ihr natürlich bei uns im Shop 😊. Das Rezept ist jetzt auf einen Kugelgrill ausgelegt. Das Ganze kann man natürlich auch in einer Pfanne zubereiten.

 

Die Zutaten:

 

Außer den oben genannten Zutaten benötigt man lediglich eine Schüssel und einen Löffel zum Rühren.

 

Zubereitung:

  • Man nimmt für ein 600g Steak ca. 50ml Negroni di Namibia und gießt ihn die Schüssel.
  • Anschließend gibt man einen Esslöffel Salz hinzu und pfeffert das Ganze mit einigen Umdrehungen aus der Pfeffermühle ordentlich.
  • Zuletzt das Olivenöl. Wir haben hier 80ml eingegossen, denn wir wollen das Steak damit schön einreiben.
  • Und genau das ist dann auch der nächste Schritt. Man reibt das Steak, kurz bevor es auf den Grill kommt, auf der Seite, die im Feuer liegen wird, ein und legt es in die direkte Hitze.
  • Anschließend grillt man die eingeriebene Seite für drei Minuten resch, also kross, an.
  • Bevor das Steak dann gewendet wird, die oben liegende Seite ebenso mit dem Rub einreiben. Dann diese Seite wie oben beschrieben drei Minuten anbraten. Dabei kann es durchaus passieren, dass bei einem Kohlegrill Öl auf die Kohlen tropft und die Flammen höher schießen lässt. Hier gilt: keine Panik, aber Finger weg! Das Feuer macht das Steak schön kross und stört nicht. Außerdem sollten die Flammen zurückgehen, wenn man den Deckel schließt.
  • Wenn die weiteren drei Minuten vorbei sind, legt man das Steak in die indirekte Hitze und lässt es noch ca 15-20 Minuten (je nach gewünschtem Garzustand) dort. Nach 15 Minuten sollte man die Kerntemperatur einmal messen. Bei rund 60-65 Grad nehmen wir es vom Grill und legen es noch einmal für 5-7 Minuten in Alufolie oder Butcherpapier. Wer das Steak eher gerne Medium-Well verspeist, wartet auf eine Kerntempertatur von rund 70 Grad.
  • Der Rest ist dann spielend einfach: aufschneiden, Gemüse dazu, fertig.
  • Es mag am während des Herstellungsprozesses genossenen Negroni liegen, oder aber an der kräftigen Note des Negroni di Namibia: man schmeckt ihn tatsächlich gut heraus.
  • Wenn man statt eines Grills eine Pfanne verwendet, funktioniert das Rezept ebenso. Zum Garen legt man das Steak dann bei 150-200 Grad in den Ofen anstatt in die indirekte Hitze auf dem Grill.

Negroni auf's Brot?


Ja, nee, is klar ... Und ob! Mit Negroni Gelee mit unserem Negroni di Monaco. Ein köstlicher Brotaufstrich, der auch richtig gut zum Frühstück geht. Der Alkohol ist sehr schön eingebunden, man schmeckt aber den leckeren Geschmack des Negroni di Monaco richtig gut raus. Probiert es doch selbst einmal aus. Hier ist das Rezept. Die Zubereitung ist nicht sehr kompliziert, das Ergebnis ist der Hammer!

 

Die Zutaten:

  • 250 Gelierzucker 2:1
  • Saft einer halben Zitrone
  • 350 Traubensaft - wir haben Merlot Trauben verwendet
  • 60ml Negroni di Monaco
  • Mengen reichen für ca. 3-4 Gläser à 160g

 

Zubereitung:

  • Den Traubensaft gemeinsam mit dem Gelierzucker und dem Zitronensaft zu Gelee kochen. Dabei am besten nach Anweisung auf der Packung des Gelierzuckers vorgehen.
  • Wenn die Gelierprobe bestanden ist und das Gelee als "fertig" gelten kann, gibt man den Negroni di Monaco hinzu und rührt kurz um. Nicht mehr kochen lassen!
  • Das Gelee in Weckgläser füllen und abkühlen lassen. Fertig.


Brot, Butter und Negroni-Gelee.

Da könnt Ihr Milk and Toast and Honey wieder gepflegt ins Regal stellen.

Negroni_di_Monaco_Gelee

Maiskolben sous vide - Mit Negroni di Monaco

Sous-vide, übersetzt "unter Vakuum", ist eine tolle Möglichkeit Speisen auf den (Gar-)punkt genau zuzubereiten. Das gilt für Fleisch oder auch Gemüse. Wir haben uns heute für einen frischen Maiskolben entschieden, der als Beilage zum Grillgut dienen soll.


Die Zubereitung ist dabei denkbar einfach - selbst wenn man kein Vakuumiergerät oder einen Sous-vide-Stick besitzt.

 

Die Zutaten:

 

Dazu benötigt man entweder einen Vakuumbeutel oder einen Ziplock-Beutel.

 

Zubereitung:

  • Man gibt den Maiskolben in den Vakuum- oder Ziplock-Beutel.
  • Dazu kommt ein Teelöffel Salz, ein paar Umdrehungen Pfeffer aus der Mühle oder zerdrückter Pfeffer.
  • Zuletzt noch etwas Butter und 100ml Milch ...
  • ... und natürlich: Negroni di Monaco - 50ml haben wir genommen.
  • Den Beutel vakuumieren oder verschließen.
  • Jetzt kommt das Ganze für eine Stunde ins Wasserbad. Die Temperatur sollte 85 Grad betragen. Wer keinen Sous-vide-Stick besitzt, legt den Beutel in einen Topf und überwacht die Temperatur mit einem Thermometer.


Das Ergebnis: ein leckerer, sehr zarter Maiskolben der eine tolle Beilage für gegrilltes ist - egal ob Fleisch oder Gemüse.

Zwetschgenmus mit Winter Negroni


... und noch eine Idee, wie man unseren leckeren Negroni auf's Brot bekommt. Diesmal haben wir uns für den Winter Negroni entschieden - da passt das köstliche Zwetschgenmus auch irgendwie besser zur Jahreszeit.


Unser Rezept haben wir natürlich selber ausprobiert und für gut befunden. Die angegebenen Mengen reichen für 6-7 Gläser à 140ml. Gesamt Zubereitungszeit ist ca 11 Stunden, davon 8 Stunden "Ziehzeit" (also Zeit zum Negroni trinken) und 2 Stunden Kochzeit.

 

Die Zutaten:

  • 1,5kg Zwetschgen
  • 3 EL Apfelessig
  • 2x 60ml Winter Negroni
  • 400g Zucker
  • Zimt, Nelken, Vanille

 

Zubereitung:

  • Zunächst entkernt man die Zwetschgen. Hierbei könnte man auf die Idee kommen, sich zum Zeitvertreib schonmal ein Schlückchen vom Negroni zu gönnen. Nun, in der Flasche sind 350ml, wir brauchen für das Rezept insgesamt 120ml. Läuft 🤣
  • Zwetschgen mit Zucker, Apfelessig, 60 ml Negroni und Gewürzen gut vermengen und abgedeckt im Kühlschrank für 8 Stunden ziehen lassen.
  • Zwetschgenmasse in einen Topf geben und pürieren.
  • Aufkochen, danach auf niedrige Hitze runterregeln und 2 Stunden köcheln lassen. Ohne Deckel. Dabei alle 20 Minuten gut durchrühren, damit die Masse nicht ansetzt.
  • Gläser und Deckel entweder auskochen oder für 10 Minuten bei 160°C im Ofen sterilisieren.
  • Kleinen Teller in den Gefrierschrank stellen (für die Gelierprobe)
  • Nach der Kochzeit mit ein wenig Mus auf dem kalten Teller prüfen, ob das Mus fest genug ist. Läuft es sofort auseinander, muß noch weiter gekocht werden. Fertig ist es, wenn es nach rund 15 Sekunden auf dem eiskalten Teller nur noch sehr langsam und zäh auseinander fließt. Wenn es auf dem Teller sehr schnell fest wird, besteht die Gefahr, dass es in erkaltetem Zustand „steinhart“ wird.
  • Nach erfolgreicher Gelierprobe die restlichen 60ml Negroni in das Mus rühren.
  • Fertiges Mus in Gläser füllen und gut auskühlen lassen.
Winter_Negroni
Winter_Negroni_Zwetschgenmus
Winter_Negroni_Zwetschgenmus

Negroni ins Brot? -> Früchtebrot mit Winter Negroni

Winter_Negroni_Negroni_Manufaktur

Das Rezept ist für eine Kastenform und auf eine Zubereitungszeit von 2 Tagen und ca 2 Stunden (je 2 x 24 Stunden „Durchziehzeit“ und 1-1,5 Stunden Backzeit) ausgelegt. Einfach nur Plätzchen backen kann ja jeder 😁 Und der Hefekuchen Herrmann dauerte wesentlich länger. Also: die besinnliche Vorweihnachtszeit ausnutzen und auf geht's! 😋 Ihr werdet unser Früchtebrot mit Winter Negroni lieben.


 

Zutaten für die Apfel-Früchte-Mischung

  • 400g Äpfel
  • Etwas Zitronensaft
  • 200g Trockenfrüchte nach Wahl (z.B. Pflaumen, Feigen, Sauerkirschen oder aber Zitronat, Orangeat, Aprikosen und Rosinen)
  • 75g gemahlene Haselnüsse (wahlweise auch Mandeln oder Walnüsse)
  • 1-2 TL Kakaopulver
  • Zimt, Piment, Nelken je nach Geschmack
  • 125g Zucker
  • 40ml Winter Negroni


Zutaten für die Mehlmischung

  • 250g Dinkelmehl (aber auch jedes andere Mehl ist möglich)
  • 1 EL Backpuler - gut gehäuft


Zutaten für die Zuckerlösung (optional)

  • 20g Puderzucker
  • 2 EL heißes Wasser oder erhitzter Winternegroni



Zubereitung:

  • Die Äpfel reiben und mit etwas Zitronensaft vermischen. Danach alle weiteren Zutaten - bis auf die Mehlmischung - hinzufügen und gut vermengen. 
  • Diese Mischung in einem gut verschlossenen Topf ca 24 Stunden durchziehen lassen. 
  • Am nächsten Tag das Mehl und das Backpulver untermischen und die Masse in die Kastenform geben. (Diese entweder mit Backpapier auslegen oder mit Butter und Mehl bestreuen.) 
  • Backtemperatur: 180°C Ober- und Unterhitze, vorgeheizter Backofen. Backzeit: ca 60-90 Minuten, je nach Ofen. Bitte eine Stäbchenprobe machen! Es darf kein Teig mehr am Stab haften bleiben.
  • Nach dem Backen das Brot in der Form auskühlen lassen. Danach in Backpapier einschlagen, in ein Küchentuch wickeln und ca 24 Stunden durchziehen lassen. 
  • Wer die Zuckerlösung über das Brot geben will, tut dies sofort nach dem Backen. Dazu den Puderzucker mit dem heißen Wasser/Negroni verrühren und das Brot damit einpinseln.

Thorsten

Boeckers

Chief Negroni Officer - Gründer



Profil


Mein Name ist Thorsten Boeckers. Ich bin geboren in der Nähe von Aachen, in Würselen, um genau zu sein. In der Region bin ich aufgewachsen und habe meine Zeit in meiner Heimat verbracht, bis ich etwa Mitte 20 war. Beruflich bedingt bin ich dann umgezogen - häufig. Frankfurt, Bonn, New York, München, Kassel. Und gereist. Viel, sehr viel. Jetzt lebe ich im schönen Oberbayern. 


Beruflicher Werdegang


Ich bin Finanzer. Ausbildung zum Bankkaufmann, anschließend viel im Bereich Kapitalmarkt unterwegs gewesen. Nach 5jähriger Tätigkeit im Vorstand eines Konzerns zurückgezogen ins Privatleben.


Und jetzt?


Jetzt habe ich mein Hobby, oder besser: meine Leidenschaft, für Negroni zum Beruf gemacht. 2022 habe ich die Negroni Manufaktur mit Sitz in München-Giesing gegründet und kümmere mich seitdem hauptsächlich um den leckeren Drink.



Interview mit Thorsten Boeckers, Gründer Negroni Manufaktur

Die Welt der Cocktails ist groß und bunt. Warum hast Du Dich ausgerechnet für Negroni entschieden?

Persönliche Leidenschaft würde ich sagen. Ich habe irgendwann vor mehr als 25 Jahren den Negroni für mich persönlich entdeckt. Wann immer ich in einer Bar oder einem Restaurant war, habe ich mir einen Negroni mixen lassen. Damals musste man den meisten noch erklären was ein Negroni eigentlich ist – selbst in guten Bars und Restaurants. Ich mag das Zusammenspiel von süßen und bitteren Komponenten und die vielen verschiedenen Spielarten, abhängig davon, welchen Gin oder Wermut man verwendet.

Du kommst aus einer komplett artfremden Branche – aus der Finanzwelt. Wie hast Du den Bogen von dort zur Gründung der Negroni Manufaktur gespannt?

Was mich bei den bereits erwähnten, zahlreich degustierten Negroni häufig gestört hat war die mangelnde Qualität der Zutaten. Vielleicht wird auf den Gin noch Wert gelegt. Aber als Wermut und Bitter werden häufig nur industriell hergestellte Standardprodukte verwendet. Deshalb habe ich irgendwann angefangen, mir meinen Negroni zuhause selbst zu mixen. Da hatte ich die Qualität der Zutaten unter Kontrolle. Ich habe in dem Rahmen viele verschiedene Wermut und Bitter verkostet – Gin sowieso. Dazu gehörte dann auch irgendwann, die Mischung in mein kleines Holzfässchen zu legen, welches in meinem Keller schlummerte. So war die Idee geboren. Als ich dann im Jahr 2022 der Finanzwelt nach fast 30 Jahren Tätigkeit in verschiedenen Funktionen den Rücken gekehrt hatte, mich aber noch zu jung fühlte zum Rosen schneiden, habe ich die irgendwo bereits schlummernde Geschäftsidee ausgiebig durchgerechnet und mich dazu entschlossen die Negroni Manufaktur aus der Taufe zu heben.

Einen Negroni zu mixen ist ja kein Hexenwerk. Wer sind Deine Kunden und warum kaufen sie fertig gemischte Cocktails in Flaschen?

Die Kundenbasis ist durchaus breit und jede Gruppe hat natürlich auch ihre eigene Motivation. Auf der Geschäftskundenseite sind meine Kunden vorwiegend Feinkostgeschäfte oder Vinotheken. Die wollen ihren Kunden etwas Besonderes bieten im Verkauf oder auch im Ausschank. Der Vorteil für Vinotheken zum Beispiel ist: sie müssen nicht die notwendigen Zutaten vorhalten und selbst mixen. Das spart Zeit, jeder Mitarbeiter kann einen Negroni einschenken und auch die Kostenbasis ist klar kalkulierbar. Bei den Privatkunden sind die Gründe mannigfaltig. Wichtig ist allen Kunden die hohe Qualität unserer Produkte. Ausgezeichnete Zutaten münden auch in einem besonderen Geschmack des fertigen Produkts. Keine Zusätze, keine Farbstoffe und echte Handarbeit die man schmeckt. Zudem spart man sich die Zutaten selbst alle in der Bar vorrätig haben zu müssen. Einen Wermut, zum Beispiel, kann man nicht ewig „offen“ stehen lassen, ohne dass er an Geschmack verliert. Unsere Negroni sind ganz natürlich länger haltbar. Für andere wiederum ist der regionale Bezug wichtig. München wird von den Münchnern eh geliebt. Aber auch für viele außerhalb Münchens ist die Stadt und ihre Umgebung ein Sehnsuchtsort, den man sich mit unserem Negroni di Monaco oder Giesinger Negroni nach Hause holen kann. Das ist auch wieder interessant für Kunden die Souvenirs aus München verkaufen.

Lass uns mal über einen Deiner Negroni im Detail sprechen. Du hast den Negroni di Monaco schon erwähnt. Wie ist der Name entstanden und was ist das Besondere an diesem Cocktail?

Der Negroni di Monaco ist sozusagen mein Ur-Negroni. Gin von einem Münchner Brenner, Wermut aus Südtirol und Bitter vom Chiemsee. Er kommt einem klassischen Negroni am nächsten, aber ohne Farbstoffe und Zugaben. Reiner Geschmack, der es in sich hat. Beim Negroni di Monaco steht der Wermut im Vordergrund. Bestehend zu 90% aus Sangiovese-Trauben, ist dieser für sich genommen schon ein großartiges Getränk. Beim Negroni di Monaco gibt man nur noch Eis und Orangenscheibe hinzu und genießt.

Der Name ist eine Hommage an die Stadt München, der gleichzeitig die Verbindung zur Heimat des Negroni – Italien – herstellt. Die Italiener sagen zu München „Monaco“. Man kann also auch sagen: Cin cin meets Oans, Zwoa Gsuffa.

Trotz aller Berufserfahrung in der Finanzwelt, die Herstellung von Spirituosen ist sicherlich etwas besonderes. Hast Du im Rahmen Deiner Tätigkeit etwas gelernt?

Oh, jede Menge. Es war ja vorher wirklich nicht meine Welt. Ich könnte jetzt zahlreiche Geschichten über die Eigenheiten der Lebensmittelverordnung, Etikettenkennzeichnungspflicht oder Alkoholsteuer zum Besten geben. Ein besonderer Lerneffekt, der mir in Erinnerung geblieben ist, ist die Namensgebung des Produkts. Der Negroni di Monaco hieß anfänglich „MonGroni“ – ein Kunstbegriff, der sich eben aus „Monaco“ und „Negroni“ zusammensetzt. Fand ich persönlich eine super Idee, vielleicht auch weil es meine war. Aber ich habe festgestellt: der Name ist nicht selbsterklärend und erschließt sich vielen nicht gleich als das Produkt, was es eigentlich ist: ein Negroni. Wir haben ihn dann umbenannt in Negroni di Monaco. Da steht drauf was drin ist. Und insbesondere die Münchner wissen natürlich, wofür Monaco steht.

Wie würdest Du einen Negroni trinken?

Ich bevorzuge den Negroni aus einem schönen, schweren Whiskytumbler zu trinken. Zunächst gibt man Eis in das Glas - am liebsten einen möglichst großen Würfel. Dann lässt man den Negroni langsam über das Eis in das Glas laufen. Zum Schluss kommt eine Orangenscheibe dazu. Eine Orangenzeste ist natürlich auch etwas Feines. Bei unserem Giesinger Negroni empfehle ich immer eine Zitronenscheibe.

Wann trinkt man einen Negroni?

Auf die Frage antworte ich normalerweise: Drei mal am Tag 😀 Zum Frühstück, vor dem Abendessen und nach dem Abendessen. Ernst beiseite. Negroni ist ja klassisch ein Aperitif - also ein Getränk, das den Appetit anregen soll. Insofern: vor dem Essen. Aber ich denke da gibt es keine Konventionen, man kann ihn genauso gut als Absacker nach einem guten Essen oder mit Freunden auf der Terrasse genießen.

Du hast auch einen Exoten im Angebot, den Negroni di Namibia. Was hat es damit auf sich?

Ein Freund ist gebürtiger Namibier. Eines sonnigen Tages - noch vor der Gründung der Negroni Manufaktur - sind wir beide in einen Biergarten geradelt. Dort habe ich ihm von meiner Idee mit dem Negroni di Monaco erzählt. Das hat ihm gefallen und er meinte, mach doch auch einen NamGroni. Also einen Negroni mit Zutaten aus Namibia. So ist der Negroni di Namibia entstanden. Und er ist ein wirklicher Exot mit köstlichen Zutaten. Basis ist ein Gin mit dem Geschmack sonnengereifter Datteln und der namibischen Teufelskralle. Verfeinert wird das Ganze mit Kardamom und Java Pfeffer. Wir bauen auch den Negroni di Namibia natürlich in unserem Holzfass aus. Der ist recht kräftig, deswegen empfehle ich hier: Orangenscheibe und Eis dazu und als Digestif genießen.

Was ist Dir wichtig, wenn es um die Auswahl der Rohstoffe geht?

Regionalität der Produkte und persönlicher Kontakt zu den Herstellern. Die Gins die wir verwenden kommen aus München, der Bitter vom Chiemsee. Den Wermut beziehen wir entweder aus Südtirol oder aus dem Breisgau. Ganz wichtig ist mir auch die Qualität der Ausgangsprodukte. Ich mag keine Farbstoffe oder ähnliche künstlichen Zusätze in unseren Produkten.

Der Giesinger Negroni ist nach dem Münchner Stadtteil Giesing benannt. Warum?

Richtig. Vor allem, weil die Negroni Manufaktur in München-Giesing beheimatet ist. Wir haben aber noch mehr Giesing reingepackt. Der Gin, den wir für unseren Giesinger Negroni verwenden, enthält den Lemondrop-Hopfen und Quellwasser von Giesinger Bräu. Ein klassischer Negroni, ein wenig fruchtig, mit einer leichten Zitrusnote.

Deine Negroni sind ja trinkfertig. Kann man sie trotzdem noch weiter mixen?

Genau, wir haben den leckeren italienischen Cocktail in die Flasche gebraucht. Ready to drink - wie man heute so schön sagt. Der Fantasie sind dennoch keine Grenzen gesetzt 🤗. Man kann aus dem Giesinger Negroni oder dem Negroni di Monaco wunderbar einen Sbagliato machen, also mit Sekt mischen. Sehr spritzig, sehr lecker. Den Negroni di Monaco mische ich ab und an gerne mit Tonic Water. Das reduziert den Alkohol ein wenig und ist wunderbar zum Vorglühen. Auf unserer Website www.negroni-manufaktur.de findet man zahlreiche Rezepte und auch weitergehende Ideen, die über das reine trinken von Negroni hinausgehen. Zum Beispiel: schonmal an Negroni auf's Butterbrot gedacht?

Was ist Dein Ziel mit der Negroni Manufaktur?

Das Ganze begann ja eher als Hobby - dem Status ist die Negroni Manufaktur längst entwachsen. Das Unternehmen soll in einem gesunden Tempo wachsen. Im Großraum München habe ich bereits einen großartigen Kundenstamm aufgebaut. Kunden, die bei Ihrer Sache genauso mit Leidenschaft dabei sind wie ich. Feinkosthändler, Vinotheken, Souvenirgeschäfte - unsere Negroni passen perfekt in das Sortiment und die Philosophie unserer Kunden. Auch über die Stadtgrenzen von München hinaus wächst der Kundenstamm langsam, aber stetig. Mein Hauptziel ist und bleibt, Spaß an der Arbeit zu haben.

Wieviel Alkohol hat ein Negroni?

Das ist ganz individuell, denn auf das letztliche Mischungsverhältnis kommt es an. Unsere Negroni sind pur - also nicht mit Wasser gemischt (ja, das machen manche!). Wir liegen deswegen beim Negroni di Monaco und bei Giesinger Negroni in der Region von 26%/27%. Unser Negroni di Namibia ist stärker, er liegt bei rund 37%.

Die Fragen stellte Johannes Quirin vom Podcast "Käse, Wein & Blablabla - Der Genusstalk"

www.genusstalk.de

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